Fragen und Antworten

Es gibt eine ganze Reihe sehr engagierter, großer Organisationen, die auch Kinderpatenschaften vermitteln. Diese Organisationen bewegen viel und haben große Geldmittel zur Verfügung, oft auch Bundesmittel. Aber der Verwaltungsaufwand ist sehr hoch und man verfügt auch über große Werbe- und Marketingbudgets.

Wir arbeiten auf einer ganz persönlichen Ebene. Die Vorsitzende oder auch andere Mitglieder des Vorstandes reisen mindestens einmal im Jahr nach Indien und besuchen die Heime und einen großen Teil der Familien. Wir kennen „unsere“ Kinder und das Land mit all seinen Problemen, weil wir persönlich vor Ort sind. Mit unseren Kollegen des indischen Büros sind wir in stetem Kontakt. Wir hören aus erster Hand, was die Menschen hier bewegt und welche Probleme sie haben. Und das läuft schon so seit 50 Jahren!

Mit unserem Budget können wir auch viel bewegen. Wir haben viele treue und zuverlässige Paten, die unsere Arbeit in Indien erst möglich machen, und wir sind nicht von einigen großen Sponsoren abhängig (siehe hierfür auch unsere Rechnungsabschlüsse, die hier veröffentlicht sind).
Der Kontakt vom Paten zum Patenkind/Patenfamilie wird von uns bewusst gefördert. Einmal jährlich erhält der Pate einen persönlichen Brief vom Patenkind/der Patenfamilie. Darüber hinaus schreiben viele unserer Paten auch an den Geburtstagen oder zwischendurch. Auch ein Besuch ist möglich.

Indien ist offiziell kein Entwicklungsland mehr, es ist ein Schwellenland mit 1,3 Mrd. Einwohnern. Man geht davon aus, dass Indien bis zum Jahr 2025 sogar China überholt hat. Ein Drittel der Bevölkerung ist heute unter 15 Jahren und das Durchschnittsalter beträgt gerade mal 26 Jahre.

Indiens Wirtschaft wächst rasant, es gibt wirtschaftlichen Fortschritt, es werden laufend Straßen gebaut, um die Infrastruktur zu verbessern.

Aber der Fortschritt kommt nicht bei allen Teilen der Bevölkerung an. Es gibt viel zu wenige Arbeitsplätze und dadurch rutschen viele Familien ins Existenzminimum ab. Es gibt sehr viele, vor allem junge Menschen, die einen Job suchen und Geld verdienen möchten. Der Konkurrenzkampf ist groß. Viele sind auch bereit ins Ausland zu gehen, um dort eine adäquate Stellung zu finden, sofern das möglich ist. Die jungen Menschen ohne Schulabschluss und ohne Ausbildung bleiben häufig auf der Strecke. So gibt es immer noch viel Armut im Land, was nicht die Außenwirkung ist, die sich die Regierung wünscht.

Indien ist jedoch die größte Demokratie der Welt und sorgt trotz unzähliger Probleme und Ungerechtigkeiten im System immer noch für eine gute Balance im asiatischen Raum.

Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, eine Patenschaft für ein Kind im Kinderheim, eine Familie oder einen jungen Menschen in Ausbildung oder Studium zu übernehmen. Sehen Sie hierfür unsere Seiten unter „Patenschaften“.

Bitte nutzen Sie das online Formular, um uns Ihren Wunsch für eine Patenschaft zu übermitteln. Wir unterbreiten Ihnen dann einen Vorschlag. Wenn Sie mit unserem Vorschlag einverstanden sind, und Sie einen Zahlungsweg gewählt haben, kann Ihre Patenschaft beginnen. Sie erhalten eine Patenmappe mit dem Personalbogen mit einem Foto, den Personalien und der Geschichte des Kindes, der Familie oder des Jugendlichen in Ausbildung und einige weitere informative Unterlagen.

Wir leiten Ihre Spenden turnusmäßig alle zwei Monate mit einer dezidierten Empfängerliste nach Indien weiter. Von dort aus werden die Beträge entweder direkt an das entsprechende Heim oder in die persönlichen Konten der Familie oder des Jugendlichen transferiert.

Einmal im Jahr erhalten Sie einen Brief von Ihrem Patenkind/ Ihrer Patenfamilie. Über Veränderungen, wie z.B. Schul- oder Ausbildungsabschluss oder Veränderung in den wirtschaftlichen Verhältnissen der Familien unterrichten wir Sie.

Viele Kinder kommen schon mit sechs oder sieben Jahren in unsere Heime und verlassen die Schule nach Abschluss der zehnten Klasse im 16. Lebensjahr. Bei entsprechender Begabung kann das Kind zwei weitere Jahre zur Schule gehen und danach ein College besuchen oder ein Studium beginnen. Das Studium ist wie bei uns auch in einen Bachelor- und anschließend einen Masterstudiengang gegliedert.

Im Normalfall begleiten und unterstützen die Paten „ihr Kind“ auch während der Berufsausbildung bzw. bis zum Bachelor- oder sogar bis zum Masterabschluss. Wir freuen uns immer sehr über die treuen Paten, die das Kind bis zum Einstieg ins Berufsleben begleiten.

Wir würden uns freuen, wenn Sie danach die Patenschaft für ein anderes Kind übernehmen würden und erlauben uns, Ihnen dann einen entsprechenden Vorschlag zukommen zu lassen.

Aber Sie gehen mit der Übernahme der Patenschaft keine rechtliche Verpflichtung ein und können die Zahlung nach einer formlosen Mitteilung an uns jederzeit ohne Angabe von Gründen beenden.

Ihre Patenschaft kann selbstverständlich steuerlich geltend gemacht werden.

Viele Eltern geben ihr Kind in ein Heim, weil es zu Hause am Nötigsten fehlt. Oft ist der Vater als einziger Ernährer verstorben oder hat die Familie verlassen. In unseren Heimen leben nur noch wenige Waisenkinder, aber viele Halbwaisen. Der Kontakt zu den Eltern wird sehr gefördert, und es gibt regelmäßige Besuche der Eltern, meist am Wochenende. Wenn sich die Familienverhältnisse deutlich verbessern, gehen die Kinder in ihre Familien zurück und besuchen die Schule von dort aus weiter.

Wir benachrichtigen die Paten umgehend, wenn das Patenkind das Heim verlässt, sei es, weil es in seine Familie zurückkehrt oder weil es eine Ausbildung oder ein Studium beginnt.

Da wir in den Regionen Kerala und Tamil Nadu seit vielen Jahren bekannt sind, kommen meist die Eltern auf uns zu und bitten um Aufnahme. In den meisten Fällen sind die Eltern sehr arm und können die Kinder nicht ausreichend versorgen und zur Schule schicken.

Die Aufnahme der Kinder wird aber auch von Mitarbeitern der Sozialbehörde (Child Welfare Commitee) entschieden. Seit einigen Jahren werden die staatlichen Bestimmungen für den Betrieb von Kinderheimen immer umfangreicher. Vieles ist sinnvoll, aber manche Anforderung sind sehr anspruchsvoll und der Betrieb der Kinderheime wird leider grundsätzlich immer teurer. Unsere Kollegen arbeiten immer eng mit den Behörden zusammen, um alle Auflagen und Vorschriften zu erfüllen und zum Wohle der uns anvertrauten Kinder einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

Die Patengemeinschaft transferiert alle zwei Monate die Spenden nach Indien. Der Geldempfang aus dem Ausland ist in Indien streng geregelt und man braucht dafür eine staatliche Genehmigung, die regelmäßig erneuert werden muss. Darum kümmern sich zwei mit uns eng verbundene Partnervereine in Indien. Sie sind ebenso gemeinnützig wie wir und unterliegen staatlichen Kontrollen.

Für unsere Zahlung nach Indien werden detaillierte Namenslisten aufgestellt, die den Betrag für jede Familie und jeden Jugendlichen in Ausbildung einzeln aufführt. Diese Beträge gehen direkt in die eigenen Bankkonten der Begünstigten. Die Spenden für die Patenkinder gehen direkt an die Heime, in denen sie leben. Auch hier werden Nameslisten geführt, die regelmäßig von unseren Mitarbeitern überprüft werden.

Im letzten Jahr gab es eine UN Resolution (A/74/395, 27.11.20199), in der klar gesagt wurde, dass Kinder am besten bei den eigenen Eltern leben sollten. Wir sind der gleichen Meinung und haben deswegen bereits vor Jahren begonnen, Familien zu unterstützen. Erst wenn die Kinder dort nicht gut versorgt werden können, ist eine Aufnahme in einem Kinderheim angebracht.

Die Familien der Kinder in unseren Heimen leben oft am Existenzminimum und sind so arm, dass sie die Versorgung ihrer Kinder nicht leisten können. In nicht wenigen Fällen sind die Familienverhältnisse prekär.

Darum sind Kinderheime aus unserer Erfahrung immer noch sehr wichtig – aber nur wenn sie gut geführt sind und ein besseres Umfeld für die Kinder bieten als das Zuhause. Traurigerweise spielen oft Vernachlässigung, Gewalt und auch Missbrauch in diesen Familien eine Rolle – dann sind die Kinder in der Obhut der Kinderheime viel besser aufgehoben.

In diesem Zusammenhang gibt es eine sehr gute Maßnahme in allen Heimen, die staatlich gefordert wird: Seit einigen Jahren gibt es in allen Heimen eine regelmäßige, psychologische Betreuung. Ca. alle vier Wochen kommt ein „counsellor“ in die Heime und spricht mit den Kindern über ihre Probleme, Sorgen und Wünsche für die Zukunft.

Die Patenbeiträge stellen lediglich einen Mindestbeitrag für die reguläre Versorgung der Kinder im Heim, für die Bestreitung des täglichen Lebens einer Familie oder für die Ausbildung eines jungen Menschen dar. Aber oft läuft nicht alles nach Plan! Unsere Heime müssen regelmäßig instand gehalten werden, damit die Kinder ein adäquates Umfeld haben. Es können medizinische Notfälle eintreten, ein Unfall geschieht oder neue Kleidung und Schuluniformen müssen angeschafft werden. Auch für diese Fälle brauchen wir Mittel, die aus den Patenbeiträgen allein nicht generiert werden können. Darum freuen wir uns sehr, wenn Sie uns eine zweckungebundene Spende zukommen lassen.

Selbstverständlich können Sie uns auch mit einem regelmäßigen oder einem einmaligen Beitrag unterstützen. Wir freuen uns über jede Spende!

Unter dem Dach der Patengemeinschaft gibt es großartige Projekte, die von einzelnen Mitgliedern des Vereins mit großem persönlichen Einsatz betreut werden. Informationen über die verschiedenen Projekte entnehmen Sie bitte dieser Homepage.

Ohne den entsprechenden Verwaltungsapparat in Indien könnten diese Projekte nicht realisiert werden. Es muss z.B. eine Genehmigung für den Empfang von Geldern aus dem Ausland vorliegen und auch vor Ort verwalten und betreuen unsere indischen Kollegen die Projekte regelmäßig. Darum laufen auch diese Projekte unter der Verwaltung der Patengemeinschaft, sowohl in Deutschland als auch in Indien.

Mit einer Patenschaft bei der Patengemeinschaft für hungernde Kinder e.V. gehen Sie keine rechtlichen Verpflichtungen ein. Sie können Ihre Zahlung nach einer formlosen Mitteilung jederzeit ohne Angabe von Gründen beenden. Wenn es Ihnen möglich ist, bitten wir Sie, uns dies im Voraus mitzuteilen, damit wir genügend Zeit haben, für das Kind/die Familie andere Vorkehrungen zu treffen.