Newsletter August/ September 2020: Neues aus Indien

30.08.2020
Liebe Paten und Unterstützer der Patengemeinschaft,

heute möchte ich Sie wieder über die Entwicklung in Indien informieren. Da sich die Situation dort leider nicht nennenswert verändert hat, liegt der letzte Newsletter schon einige Zeit zurück.

Wir alle wissen bereits aus den Nachrichten, dass in Indien die Infektionszahlen immer wieder steigen. An Orten, an denen die Situation bereits entspannter war, wurde wieder ein lockdown eingeführt, an anderen Stellen wurde gelockert. So geht es immer wieder auf und ab. Die Schulen, Universitäten und Colleges sind immer noch geschlossen und damit auch unsere Heime. Für die jungen Leute, die studieren und für die Kinder, die zur Schule gehen, ist es eine schwierige Situation. Sie verlieren Ausbildungszeit. Ein digitaler Unterricht ist aus verständlichen Gründen in den meisten Fällen nicht möglich und wird auch nicht angeboten.

Alle notleidenden Kinder und Familien, die von unseren Paten und von der Patengemeinschaft unterstützt werden, sind gut versorgt. Die Familien der Heimkinder erhalten regelmäßig Geld, da die Kinder nicht in den Heimen sein können und die Familien keine Einkünfte haben. Es sind oft Tagelöhner, die von der Hand in den Mund leben und keine Reserven haben.

Ich telefoniere regelmäßig mit unseren indischen Kollegen im Büro in Kolenchery. Innerhalb von Kerala dürfen sie sich bewegen, aber die Grenzen zu den nächsten Bundesstaaten sind noch geschlossen. Daher ist auch eine Reise nach Tamil Nadu nicht möglich.

Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Indien immer noch ab. Die Fallzahlen steigen nach wie vor und es werden immer wieder sog. „Containment Zones“ (abgesperrte Gebiete mit hohen Infektionszahlen) eingerichtet. Dies geschah auch in dem Wohngebiet einer unserer Mitarbeiterin in der Nähe von Kolenchery. Mittlerweile ist dies wieder aufgehoben, aber es muss ständig mit diesen Einschränkungen gerechnet werden.

In unserem Orthopädieprojekt in Mylaudy hatten wir großes Glück, da die Ärzte vor dem Ausbruch der Pandemie alle Behandlungen und Operationen durchführen konnten. Die Nach- und Weiterbehandlung konnte danach auch gewährleistet werden, da unser umfangreiches Hygienekonzept von den Behörden genehmigt wurde. So konnten dort alle begonnenen Behandlungen wie geplant abgeschlossen werden.
In den Heimen nutzt man die Zeit für Reparaturen und gründliche Reinigungsarbeiten. Dies wird normalerweise in den Ferien gemacht, wenn die Kinder nicht da sind. Aber oft ist die Zeit knapp. Nun können alle Dinge in Ruhe durchgeführt werden. Anbei schicke ich Ihnen ein paar Impressionen beispielhaft aus zwei Heimen über die Arbeiten. Es sind Handy Aufnahmen, daher ist leider die Qualität nicht besonders gut – aber man bekommt einen kleinen Eindruck.
Wann eine Öffnung der Schulen und damit unserer Heime erfolgt, ist noch völlig unklar. Im Moment hoffen wir auf Oktober.

Im Namen unserer indischen Kollegen möchte ich Ihnen allen noch einmal unseren großen Dank aussprechen. Sie unterstützen uns weiterhin zuverlässig und wir können trotz der weltweiten Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen alle Kinder und Familien weiterhin regelmäßig unterstützen.

Zum Schluss wieder eine gute Nachricht:

Trotz allem können wir einige neue Paten in unseren Reihen begrüßen. Wir freuen uns sehr, dass das Engagement nicht abreißt und wir immer wieder Patenschaften für Kinder, junge Erwachsene in Ausbildung und Familien vermitteln können. Danke!

Wir suchen weiterhin Paten, melden Sie sich gern, wenn Sie eine Patenschaft übernehmen möchten. Besonders einige Familien und junge Menschen warten auf Ihre Hilfe.
Alle Infos finden Sie auf unserer homepage: www.patengemeinschaft.de.
Ich grüße Sie herzlich, bleiben Sie gesund,

Ihre Ulrike Lorenzen